Den Grundstein für die erste Planung haben wir nun bereits mittels des Raumbuchs gelegt. Damit hat man schon mal eine ganz gute Übersicht was man so brauchen könnte. Bevor es nun zur Planung der Verkabelung und den Schaltschränken geht, find ich das Thema zentral oder dezentral wichtig.
Hier werden öfters verschiedene Themen durcheinander geworfen. Aus diesem Grund möchte ich das ganze in zwei Gruppen teilen:
- zentrale / dezentrale Steuerung
- zentrale / dezentrale Komponenten
Bei beiden Gruppen werde ich versuchen die Vor- und Nachteile etwas zu beleuchten und natürlich auch meinen Weg der Realisierung wiedergeben.
Zentrale / dezentrale Steuerung des Smarthomes
Fangen wir mal damit an, zentrale und dezentrale Steuerung zu unterscheiden.
Bei der Zentralen Steuerung gibt es eine Steuereinheit oder ein Steuerelement (egal ob Hardware oder Software) in der Mitte. Alle einzelnen Komponenten sprechen nur mit der zentralen Einheit und nicht miteinander.
Bei der dezentralen Steuerung gibt es eben diese zentrale Einheit in der mitte nicht. Die Komponenten unterhalten sich direkt miteinander.
Vor- und Nachteile
Vorteil einer zentralen Steuerung ist, dass man nur an einer Stelle für die Steuerung verantwortlich ist. Das ist aus meiner Sicht aber auch der größte Nachteil. Fällt die Hauptsteuerung aus, weil z.B. das System auf dem diese läuft kaputt ist, dann ist das ganze Smarthome funktionsunfähig.
Bei einer dezentralen Lösung kann ein Element ausfallen, aber alle anderen Komponenten funktionieren weiter. Fällt z.B. ein Thermostat in einem Raum aus, wird dieses nur die Heizung in dem speziellen Raum steuern und nicht die komplette Heizungsanlage. Dafür ist der Konfigurationsaufwand bei einer dezentralen Steuerung oftmals deutlich höher, da verschiedene Komponenten konfiguriert werden müssen (ist nicht immer der Fall).
Wie mach ich das in meinem Eigenheim
Der Großteil (würde sagen 60% – 70%) in meinem Eigenheim basiert auf KNX. KNX hat an dieser Stelle den Vorteil, dass die Steuerung dezentral stattfindet. Jeder Aktor / Taster hat seine eigene Konfiguration. Die Kommunikation zwischen allen Komponenten ist über den BUS gewährleistet.
Der Rest des Eigenheims wird bis zur Renovierung dieser vermutlich über HomeMatic Komponenten laufen. Dort gibt es dann nur Abhängigkeiten innerhalb eines Raumes.
Eine Zentrale Komponenten wird es bei mir aber trotzdem geben. Dabei wird es sich um die Visualisierung und das manuelle Steuerung über Laptop / Handy handeln. Hier wird zentral eine oder auch mehrere Softwarekomponenten installiert, welche diesen Bereich abdecken.
Wenn dieser aber mal ausfällt, funktioniert lediglich die Steuerung übers Handy und die Anzeige auf z.B. dem MagicMirror nicht mehr. Der programmierte Automatismus der einzelnen Komponenten funktioniert noch problemlos weiter.
Zentraler / dezentraler Einsatz von Komponenten
Am Anfang habe ich ja gesagt das ich die Komponenten getrennt behandeln will. Hier gibt es meiner Meinung nach auch einen Unterschied zwischen zentral und dezentral.
Zentral ist in diese Fall, alle Aktoren in einem Schaltschrank zu haben und alle Kabel von den Verbrauchern (wie z.B. Heizungsmotor oder Rolladenmotor) direkt in den Schaltschrank zu ziehen.
Die dezentrale Weg wäre hier, dass man die Aktoren als Einzelaktoren direkt an die Verbraucher setzt (z.B. in die Unterputzdose des Heizungsmotor).
Vor- und Nachteile
Die zentrale Lösung hat den Vorteil, dass man weniger Aktoren braucht, z.B. für 4 elektrische Rolladen braucht man nur einen 4fach Aktor anstelle von vier Einzelaktoren. Diese Mehrfachaktoren sind oftmals deutlich billiger als Einzelaktoren. Ein weitere Vorteil aus meiner Sicht ist, dass wenn alle Verbraucher im Schaltschrank enden man auch leichter die Technologie tauschen kann bei Bedarf. (z.B. von KNX zu Loxon oder umgekehrt)
Nachteil einer solchen zentralen Lösung ist, dass man meistens mehr Kabel verlegen muss. Ein weitere Nachteil ist, dass wenn ein Aktor defekt ist, man gleich mehrere Verbraucher (wie z.B. die vier Rolladen) hat die nicht mehr funktionieren.
Vorteil der dezentralen Lösung ist hier, dass wenn ein Aktor ausfällt es auch nur an dieser Stelle ein Problem gibt. Kostentechnisch spart man sich die Mehrkosten an Kabeln, dafür sind die Einzelaktore deutlich teurer.
Wie mach ich das in meinem Eigenheim
Ich habe mich dazu entschlossen bei mir alles zentral in einen Feldverteiler zu ziehen. Diesen Feldverteiler habe ich Im mitten ins Haus gesetzt und nicht in den Keller, um etwas Kabel zu sparen. Etwas davon abgewichen bin ich bei den Taster. Hier habe ich manchmal auch zwei hintereinander durchgeschleift.
Da diese aber sowieso am KNX Kabel hängen welches vier Adern hat, aber nur zwei benötigt habe ich so für einen eventuellen Technologiewechsel noch zwei freie Adern. Zusätzlich habe ich als Reserver noch KNX Kabel an zentrale Stellen (z.B. Zählerschrank oder Rolladenkästen) gezogen, um ggf. später noch weitere Sensorik anbinden zu können.
Eine geplante Ausnahme gibt es noch. Aktoren zum Steuern von LED Strips werde ich nicht zentral in den Schaltschrank setzen sonder möglich nahe an die LED Strips ( sowie auch die Stromversorgung dieser)
One Reply to “#5 – Smarthome im Eigenheim – zentral vs. dezentral”